Wer kennt das nicht, man möchte gerne auf die Schnelle einen Brief mit seinem Textverarbeitungsprogramm wie OpenOffice Writer oder Microsoft Word tippen - der eigentliche Inhalt wäre auch schnell getippt, doch die Formatierung des Ganzen braucht erheblich länger. Da passen die Abstände nicht, dort wurde die Nummerierung nicht richtig fortgeführt, an anderer Stelle ist einfach alles falsch aufgeteilt, man hat aber keine Idee, wie es besser aussehen könnte.

An dieser Stelle kommt LaTeX (gesprochen Latech) ins Spiel, ein sogenanntes Textsatzprogramm. Im Unterschied zu Standard Textverarbeitungsprogrammen wird ein Dokument am Bildschirm nicht so erstellt, dass man für die Formatierung des gesamten Inhaltes selbst zuständig ist, sondern dem Programm nur mitteilt, was für eine Art von Dokument man haben möchte. So kann man seine ganze Energie in die Erstellung des eigentlichen Inhaltes und nicht der Formatierung legen.

Für alle die denken hierbei würden nur amateurhafte Dokumente erstellt werden können sei gesagt, dass gerade im professionellen Bereich wie bei wissenschaftlichen Arbeiten, dem Erstellen von ganzen Büchern und Abhandlungen, LaTeX eingesetzt wird und dies nicht erst seit Kurzem, den LeTeX gibt es schon seit Anfang der 1980er Jahre.

Die Erstellung eines Dokumentes wäre komplett ohne grafische Oberfläche, nur auf der Kommandozeile möglich, doch um auf eine höchstmögliche Benutzerfreundlichkeit zurückgreifen zu können, gibt es Programme wie z.B. LyX die als grafische Editoroberfläche dienen und im Hintergrund ohne Zutun des Benutzers den zugehörigen LaTeX Code verarbeiten. Versionen von LyX sind für viele Betriebssysteme verfügbar z.B. Microsoft Windows, GNU/Linux und Mac OS.

Wie am oberen Beispiel zu sehen, können mit Hilfe von LaTeX Buchstaben auch ineinander und nicht auf gleicher Ebene abgedruckt werden, was z.B. bei mathematischen Formeln unabdingbar ist. Im normalen Fließtext kann dies ebenfalls angewandt werden, wobei der Unterschied häufig erst bei genauerem Hinsehen zu erkennen ist. Auch soll sich aus solchen Konzepten ein besserer Lesefluss ergeben, was die Augen beim Lesen nicht so sehr ermüdet, als bei üblichen Fließtexten.